Unser erster Tag in Hilo begann pünktlich um 6.00 Uhr mit dem Klingeln des Weckers. Da wir das Hotel inklusive Frühstück gebucht hatten, gingen wir um 07.00 Uhr nach unten. Wir sind ja auch mit wenig zufrieden und oft auch sehr genügsam – aber es war eindeutig die Qualität, die hier fehlte. Unser Gesamteindruck vom Hotel Naniloa Volcanoes Resort war eher der einer Jugendherberge: die Zimmer sehr übersichtlich eingerichtet, Flure, Treppen, Fahrstuhl und Lobby / Frühstücksraum sind sehr renovierungsbedürftig und ungepflegt – einzig und allein die Lage ist toll.
Rainbow-Falls in Hilo auf Big Island
Gegen 9.00 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren mit unserem Mietwagen zu den Rainbow-Falls. Die Rainbow Falls in Hilo gehören zu den Sehenswürdigkeiten auf Big Island Hawaii. Die Wasserfälle befinden sich im Wailuku River State Park, etwas außerhalb von Hilo und man fährt bequem über die Waianuenue Avenue, biegt rechts auf den Rainbow Drive und ist schon auf dem Parkplatz der Rainbow Falls. Leider schien die Sonne nicht und so konnten wir keinen Regenbogen sehen – schön war es trotzdem. Links von den Rainbow Falls führt ein kleiner Pfad in den imposanten Regenwald mit riesigen Bäumen. Doch hier gibt es eine Vielzahl von hungrigen Mücken.
Wir genossen noch etwas den Blick auf den schönen Wasserfall und fuhren dann zu unserem nächsten Ziel: den Akaka Falls State Park.
Akaka Falls State Park
Der Akaka Falls State Park befindet sich ca. 30 Minuten nördlich von Hilo. Wir fuhren über den Highway 19 und die Hawaii Belt Road entlang und blickten während der Fahrt fasziniert auf die malerische Küste. Bei Honomu bogen wir links auf die Honomu Road, die dann ein Stück weiter zum State Highway 220 wurde. Die Straße endet direkt auf dem Parkplatz des Akaka Falls State Park. Der Eintritt inklusive Parkgebühr kostet 5$ pro Auto, die man einfach mit der Kreditkarte am Automat bezahlen kann – mitten im Regenwald.
Im Akaka Falls State Park kann man auf einem guten Wanderweg einen Rundgang durch den eindrucksvollen tropischen Regenwald machen. Hier sieht man sehr viele Pflanzen, z.B. wild wachsende Orchideen, Bambushaine, Farne, Kletterpflanzen, riesige Regenwaldbäume und auch Bananen. Hier befindet sich natürlich auch der bekannteste Wasserfall von Big Island – der Akaka Falls Wasserfall. Auf dem Rundgang kommt man zuerst zu dem 30 Meter hohen Kahuna Falls und etwas später erblickt man den 135 m tief in die Schlucht stürzenden Akaka Fall. Das ist mehr als doppelt so hoch wie die Niagarafälle! Es lohnt sich auf jeden Fall hierher zu kommen und den spektakulären Wasserfall zu sehen. Wir waren total begeistert.
Auf dem Rückweg hielten wir in Honomu kurz an, um uns für 4,50$ ein köstliches Sandwich zum Lunch zu kaufen. Dann fuhren wir weiter, denn auf unserer to do Liste standen für heute noch mehr Sehenswürdigkeiten auf Bis Island. So fuhren wir nun in den Puna District in den Lava Tree State Park.
Lava Tree State Monument
Von Hilo aus fährt man den Highway 11 Richtung Süden und biegt dann auf den Highway 130 Richtung Pahoa ab. Die Strecke kannten wir schon von unserer Lava-Tour. Kurz hinter Pahoa muss man dann links auf die Kapoho Road (Highway 132) abbiegen und erreicht dann nach ein paar Meilen den Lava Tree State Park, der sich links von der Straße befindet.
Im Lava Tree State Park kann man auf einem ca. 1 km langen Rundgang viele versteinerte Bäume und eine üppige Vegetation sehen. Die versteinerten Bäume des Lava Tree State Monument entstanden 1790, als heiße Lava schnell durch diesen Wald floss. Die Bäume wurden so konserviert und sind heute eine Sehenswürdigkeit auf Big Island.
Als wir aus dem Park herauskamen, wurden wir von zwei Touristen aus Deutschland angesprochen, die wohl mitbekommen hatten, dass wir auch Deutsche sind (obwohl wir immer sehr leise sind und uns unauffällig verhalten). Die beiden wollten uns Ihre Eintrittskarte für den Volcanoes Nationalpark schenken – sehr nett, aber da waren wir schon. Wir aßen auf dem Parkplatz unser Sandwich und fuhren dann weiter zum Baden. Wir fuhren auf der Pahoa Pohoiki Road Richtung Osten und dann am Isaak Hale Beach Park noch ein kurzes Stück auf der Kapoho Kalapana Road (Highway 137) nach Norden zum Ahalanui Park.
Ahalanui Park
Im Ahalanui Park gibt es ein großes Wasserbecken direkt am Meer, in welches vom Vulkan aufgeheiztes Wasser hineinströmt. Dort angekommen nahmen wir unsere Badesachen und unsere Schnorchelausrüstung und gingen in das Wasser. Die Temperatur war wie in einer Badewanne! Hier gab es auch einige Fische, die wir beim Schnorcheln beobachten konnten. Die Fische hatten sich wohl an das sehr warme Wasser gewöhnt und waren auch sehr neugierig. Ein kleiner Schwarm verteidigt mit Angriffen sein Revier.
Neben den Fischen waren hier natürlich auch andere Gäste im Wasser. Ein älterer Herr verfolgte mich und machte sich mehrmals durch Antippen bemerkbar. Es folgte ein langes und freundliches Gespräch in der Badewanne. Von dem netten Mann bekamen wir noch einen Tipp: die Tidepools – ein Besuch würde sich auf jeden Fall lohnen. Wir bedankten uns und verabschiedeten uns höflich. Als wir aus dem Wasser kamen, war uns ganz schön kalt. Schnell gingen wir zu den Duschen und dann zum Auto, um unsere nassen Sachen loszuwerden.
Im Ahalanui Park entdeckten wir auch einen kleinen BBQ-Stand. Hier wurde ein günstiger Plate Lunch angeboten. Da unser Sandwich schon etwas her war und wir durch das Baden auch wieder Hunger hatten, kaufte ich hier noch eine komplette Portion. Es gab für nur 7$ mit Mango und Ananas mariniertes Hühnchen (Hawaiian Style BBQ) mit Reis und Makkaroni-Salat – total lecker. Nach dem Essen musste ich einfach noch mal zu der jungen Frau gehen, um ihr zu sagen wie lecker es war. Darüber hat sie sich sehr gefreut. Dann machten wir uns auf den Weg zu den Tidepools.
Waiopae Tidepools Marine Life Conservation District
Die Tidepools sollte so ungefähr 1,5 Meilen Richtung Norden sein und dann sollten wir rechts in eine kleine Seitenstraße abbiegen. Die Beschreibung passte haargenau. Die empfohlenen Tidepools gehören zum Waiopae Tidepools Marine Life Conservation District. Diese Region ist kein öffentlicher Park, sondern eher ein Wohngebiet an der Küste. Auch hier hatten wir sofort einen netten Kontakt mit der Bevölkerung und mit einer Streife von der „Neighborhood Watch“. Wir gingen dann zu den Tidepools. Diese sind Gezeitenbecken, die miteinander verbunden sind und in denen man schnorcheln kann. Dafür war es uns aber inzwischen zu kalt. In dem sehr klaren Wasser konnten wir auch so die Fische beobachten. Inzwischen war schon wieder einige Zeit vergangen und die Dämmerung setzte ein.
Wir beschlossen nochmal nach Pahoa zu fahren und das von Chris empfohlene Restaurant zu suchen. Als wir in Pahoa ankamen, sahen wir sofort das Restaurant „Kaleo’s Bar & Grill“. Hier haben wir dann auch sehr lecker gegessen.
Nach dem richtig guten Dinner war es nun schon spät und dunkel. Wir fuhren nochmal nach Kalapana zur Lava Watching Area. Diesmal waren wir auch innerhalb der Öffnungszeiten da und somit auch nicht allein. In weiter Ferne konnten wir die Lava leuchten sehen und wir stellten fest, dass es inzwischen viel mehr Lava war und diese sich auch viel weiter unterhalb befand. Wir wussten: dort oben wo es rot glüht – dort standen wir direkt neben der flüssigen Lava.
Nach diesem nächtlichen Ausflug fuhren wir zurück ins Hotel nach Hilo, wo wir gegen 22.00 Uhr ankamen und uns ein original hawaiianisches Bier gönnten. Es gibt also doch Bier auf Hawaii!
Todmüde fielen wir ins Bett und wir dachten uns etwas wehmütig: morgen ist unser letzter Tag auf Hawaii …