Nachdem wir ein US Nummernschild direkt in einem Internetshop in den USA bestellt hatten, wurde das Nummernschild per Post als Paket aus den USA zu uns nach Deutschland geschickt. Das Paket aus den USA brauchte gut 9 Wochen bis nach Deutschland.
Nachdem die Bestellung in Deutschland eingetroffen war, ging das Paket gleich zum zuständigen Zollamt in Deutschland. Wir erhielten eine Benachrichtigung per Post, dass sich das Paket nun beim Zoll befindet und zur Abholung bereit liegt.
Wegen ungenauer oder fehlender Angaben in der Zollinhaltserklärung muss bei der Abholung eine mündliche Zollanmeldung erfolgen und es müssen die anfallenden Zollgebühren und Steuern in bar bezahlt werden. Zur Berechnung muss bei Abholung des Pakets eine Rechnung oder ein Zahlbeleg zum Nachweis des Warenwertes vorgelegt werden.
Auf dem Formblatt fand ich neben den Informationen auch die Anschrift und die Telefonnummer des Zollamtes in Magdeburg. Nach einem kurzen Anruf beim Zoll bin ich dann gleich nach Magdeburg gefahren, um das Paket abzuholen.
Beim Zollamt in Magdeburg musste ich dann einen kleinen Augenblick warten, bevor ich dran war. Der Zollbeamte nahm das Info-Schreiben entgegen, auf dem die entsprechende Nummer für das Paket stand. Er fragte mich nach der Rechnung für die Ware. Alternativ kann man auch einen Zahlbeleg benutzen. Ich hatte dafür einfach die Paypal Überweisung ausgedruckt. Das genügt dem Zoll völlig. Aufgrund des Warenwertes werden vom Zollamt die Steuer und der Zoll berechnet.
Nachdem ich die Unterlagen vorgelegt hatte, begab sich der Beamte auf die Suche nach dem Paket. Kurze Zeit später wurde ich in einen separaten Raum gebeten, wo ich das Paket vor den Augen des Zollbeamten öffnen musste, damit dieser den Inhalt kontrollieren konnte.
Zu meiner Verwunderung stellte ich fest, dass das Paket vorschriftsmäßig deklariert war, d.h. außen befand sich gut sichtbar eine Zollinhaltserklärung und auch der Wert der Ware war erkennbar. Das wurde allerdings vom Zoll komplett ignoriert, da die Zollerklärung in Englisch verfasst ist und somit nicht der Amtssprache in Deutschland entspricht – typisch deutsche Bürokratie.
Der Zollbeamte war sehr erstaunt über den Inhalt des Paktes: ein USA Kennzeichen aus Hawaii mit der Aufschrift „Just Maui´d“. Der Beamte belehrte mich, dass ich dieses KFZ Kennzeichen in Deutschland nicht benutzen darf und fragte, was ich damit vorhabe.
Nachdem der Zollbeamte das Nummernschild ausgiebig untersucht hatte, konnte ich den Raum wieder verlassen und musste mich im Warteraum gedulden, bis ich aufgerufen wurde. Nach einer ganzen Weile wurde mir dann ein 4 seitiger Einfuhrabgabenbescheid übergeben. Der Betrag in Höhe von 5,98 Euro musste sofort in bar gezahlt werden. Dafür wurde dann noch eine extra Quittung ausgestellt und ich konnte das Paket aus den USA endlich in Empfang nehmen.
Die Einfuhrabgaben bestehen aus dem Zollbetrag und der Einfuhrumsatzsteuer. Diese beträgt 19% und errechnet sich aus dem für die Ware gezahlten Betrag inklusive Porto / Versand.
Bei einem Wert zwischen 22,00 Euro und 150,00 Euro wird kein Zoll berechnet, nur die Einfuhrumsatzsteuer. Bei einem Wert von unter 22,00 Euro entfällt auch diese.
Unser Fazit: Produkte und Waren online in den USA bestellen ist sehr einfach. Der Versand der Bestellung im Paket aus den USA nach Deutschland ist auch noch unkompliziert – allerdings nur bis zum Zoll.