Traditionelle Osterbräuche

Ostern fällt immer auf das Wochenende nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Schon die Germanen und Kelten feierten Ostern und der Name Ostern wurde von der germanische Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin „Ostara“ abgeleitet. Schon damals wurde das Ende des Winters mit einem Fest zu Ehren des Frühlings gefeiert. Später hat dann die Kirche das Oster- und Frühlingsfest für sich genutzt und Ostern wurde so zum wichtigsten Fest der Kirche, wo die Christen der Kreuzigung und Auferstehung Jesu gedenken. So haben sich im Laufe der Zeit heidnische und christliche Osterbräuche vermischt und sich je nach Region in Deutschland zu traditionellen Osterbräuchen entwickelt.

Traditionelle Osterbräuche in Deutschland

Die Osterbräuche in Deutschland variieren von Region zu Region – doch es gibt Bräuche zu Ostern, die überall gleich sind. Ostern werden z.B. Ostereier und Süßigkeiten an die Liebsten verschenkt. Durch die anhaltende Kommerzialisierung des Osterfestes werden aber auch zunehmend teure Ostergeschenke verschenkt. Doch man kann sich auch über Kleinigkeiten freuen.

Ostereier

Das Ei gilt seit Urzeiten als Symbol für Fruchtbarkeit und den Beginn neuen Lebens. Eine Tradition zu Ostern ist das Verschenken und Essen von bunten Eiern. Schon im alten Ägypten waren farbige Eier bekannt. Ostereier oder auch ausgeblasene Eier können auch kunstvoll bemalt und verziert werden und werden auch als Osterdekoration verwendet. In der sorbischen Lausitz ist das kunstvolle Verzieren der Ostereier eine alte Tradition. Selbst die Farben der Ostereier haben traditionell eine Bedeutung: Rot symbolisiert das Blut und die Kreuzigung Christi, Gelb steht für Erleuchtung und Weisheit, Weiß ist die Farbe der Reinheit, Grün steht für Jugend und Unschuld und Orange für Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz.

Osterhase

Traditionell bringt der Osterhase die Ostereier und versteckt diese. Am Ostersonntag werden die Ostereier dann gesucht. Auch der Hase ist ein vorchristliches Fruchtbarkeitssymbol und ist damit mit dem Frühjahr eng verbunden. In der christlichen Symbolik wird der Hase als Auferstehungssymbol gedeutet. Die erste schriftliche Erwähnung des Osterhasen stammt aus dem Jahr 1678.

Osterfeuer

Der Osterfeuer-Brauch geht auf die Kelten und Germanen zurück. Das Osterfeuer sollte den Winter vertreiben und dem Osterfeuer wurde eine reinigende Wirkung zugesagt, die auch die keimende Saat vor bösen Geistern beschützt. Das Osterfeuer diente zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte. Der Brauch des Osterfeuers wurde später von den Christen übernommen. Das Osterfeuer wird meist am Samstag vor Ostern entzündet, aber es gibt Regionen, wo das Osterfeuer erst am Ostersonntag entzündet wird. Heute werden die Osterfeuer oft für kommerzielle Veranstaltungen genutzt, wo mit dem Verkauf von Getränken und Grill-Würsten Geld verdient wird. Mancherorts finden sogar große Open Air Events mit Bühnenshows und Karussells statt.

Osterkerze

Auch von der katholischen Kirche wird ein kleines Osterfeuer vor der Feier zur Osternacht entzündet. An diesem entzündet der Geistliche die Osterkerze, die danach als Licht in die dunkle Kirche getragen wird. Die brennende Osterkerze ist dabei ein Symbol für Christus – als Licht der Welt.

Osterwasser

Das Schöpfen von Osterwasser ist ein alter heidnischer Brauch. In der Nacht zum Ostersonntag schöpft man aus einem klaren Bach das Osterwasser gegen den Strom. Das Osterwasser soll Jugend und Schönheit bewahren, Krankheiten heilen und Unglück abhalten. In einigen Regionen Deutschlands wird heute noch der Brunnen mit Osterschmuck behängt.

Osterstrauß

Für die Osterdekoration wird traditionell der Osterstrauß verwendet. Mit dem Osterstrauß wird der Frühling ins Haus geholt. Traditionell wird der Osterstrauß aus Forsythienzweige, Kirschzweige oder Weidenzweige hergestellt. Die Zweige werden vor Ostern abgeschnitten und in eine Vase mit Wasser gestellt. Zu Ostern erhält man dann grüne und blühende Zweige. Traditionell wird der Osterstrauß noch mit bunten Ostereiern geschmückt.

Ostereier rollen, trudeln und schieben

Egal wie es auch genannt wird – ob Ostereier rollen, Eier Schieben oder trudeln – eines ist immer gleich: bunte Ostereier lässt man an einem Hügel oder einer abschüssigen Straße herunter rollen. Gewonnen hat derjenige, dessen Osterei unbeschadet am weitesten rollt.

Traditionelles Osteressen

Neben den vielen Traditionen und Bräuchen zu Ostern, wird natürlich zu Ostern auch viel gegessen. Meist wird mit dem traditionellen Essen zu Ostern schon am Gründonnerstag begonnen. Hier kommen grüne Speisen auf den Tisch: Zur Auswahl stehen Salat, Spinat, Kräuter, Paprika, Gurken, Zucchini oder auch Grünkohl – also Hauptsache grün.

Am Karfreitag kommt Fisch auf den Tisch. Der Fisch ist eines der ältesten christlichen Symbole, mit dem sie sich zu erkennen geben haben.

Traditionell wird am Ostersonntag Lamm gegessen. Dafür gibt es verschiedene Rezepte und Zubereitungsmöglichkeiten. Am Ostersonntag gibt es neben den bunten Ostereiern auch einen Kuchen in Form eines Osterlamms, einen Osterhasen aus Kuchenteig oder auch einen frischen Hefezopf. Gern werden zu Ostern auch Soleier gegessen, die schon vor Ostern in einem salzigen Sud (Sole) mit Kräutern angesetzt werden.

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