Man hasst ihn oder man liebt ihn – die Rede ist vom Fasching. Das Spiel mit der Verkleidung kennt glühende Anhänger ebenso wie eingefleischte Faschingsmuffel. Spätestens ab Rosenmontag kommt jedoch kaum jemand um das bunte Treiben herum. Je nach Region steht mehr oder weniger alles in Deutschland im Zeichen von Umzügen, Büttenreden oder Partys und im öffentlichen Leben lässt man Fünfe gerade sein. Kinder mutieren zu Piraten, Cowboys, Prinzessinnen oder zur Biene Maja und auch Erwachsene, die ihre Faschingskostüme bequem bei galeria-kaufhof.de bestellen, mischen im Jubel und Trubel mit. Doch woher kommt diese Tradition eigentlich?
Heidnische Bräuche als Ursprung
Die Ursprünge des Faschings reichen weit in die Geschichte zurück und es gibt viele Hinweise auf die Vorläufer des Brauchtums, wie wir es heute kennen. Aus Mesopotamien sind wilde Feiern mit orgiastischem Charakter bereits aus dem dritten Jahrtausend vor Christus überliefert. Für eine gewisse Zeit wurden die Herrschaftsverhältnisse umgekehrt und das gemeine Volk übernahm das Sagen. Auch während der römischen Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn tauschten die Knechte mit ihren Herren die Rollen und feierten ein rauschendes Fest. Die christliche Fastenzeit trug ebenfalls maßgeblich zur Entstehung des Faschings bei, denn das Starkbier der Mönche durfte in dieser Zeit genossen werden. Der Begriff Fasching lässt sich dementsprechend vom mittelhochdeutschen Wort „vaschanc“ ableiten, was mit „Ausschank des Fastentrunks“ übersetzt werden kann. Schließlich spielten auch noch Feste zum Frühlingsanfang eine Rolle, bei denen Gestalten in Masken mit lautem Getöse den Winter austrieben.
Fasching, Karneval und Fastnacht
Heute wird der Fasching oder Karneval regional unterschiedlich gefeiert. Während im Rheinland Festumzüge mit prächtigen Wagen am Rosenmontag und Karnevalssitzungen mit Büttenreden eine große Rolle spielen, konzentrieren sich die süddeutschen Fastnachtsaktivitäten vor allem auf den Dienstag. In Masken und Kostümen tanzen die Menschen bei kleineren Umzügen durch die Straßen und sorgen teilweise mit Schellen und Rasseln für die Vertreibung von bösen (Winter-) Geistern. Am ursprünglichsten zeigt sich in dieser Hinsicht die schwäbisch-alemannische Fastnacht im südwestdeutschen Raum: Die Feiernden kleiden sich in einer Art Tracht und setzen traditionelle Holzmasken auf.
Der Fasching als Wirtschaftsfaktor
Deutschland ist in Europa eine echte Faschingshochburg und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der Bund Deutscher Karneval beziffert den bundesweiten Umsatz auf zwei Milliarden Euro jährlich. Etwa 40.000 Menschen verdienen ihr Geld mit der Herstellung und dem Vertrieb von Karnevalsbedarf oder profitieren im Hotelwesen und der Gastronomie von dem bunten Treiben. In Köln und Düsseldorf hängen etwa 8.500 Arbeitsplätze direkt vom Fasching ab. So bringen Helau und Alaaf doppelte Freude.